Flugkino (1): Tragische, grüne Bubble-Ninjas
Eine Sache, die ich in meinem letzten Beitrag nicht erwähnt habe, war ein britischer Sicherheitsmann, der für Virgin Airways arbeitet. Als ich in London ankam, war das Letzte, was ich erwartete, so schnell auf Deutsch angesprochen zu werden. Er erzählte mir, dass er eine Zeit lang in Düsseldorf gelebt hat und seine Sprachkenntnisse eigentlich ganz gut waren. Ich kam am Schalter für den Gepäcktransfer ziemlich verwirrt an.
Nun, eines der coolen Dinge an internationalen Flügen ist das Unterhaltungssystem.
Dieses Mal funktionierte das System nicht auf Anhieb, also veranstaltete die Flugcrew ein Quiz: Wie viele Passagiere befinden sich an Bord des Fluges? Am Ende lag die Antwort bei etwa 270. Nach einer Weile funktionierte das System wieder und ich wählte Reign over meals ersten Film, den ich sehen wollte. Normalerweise mag ich keine Adam-Sandler-Filme, aber dieser war wirklich gut: 9/11 liefert den Hintergrund für die Geschichte eines Mannes, der sowohl seine Frau als auch seine Töchter dadurch verloren hat. Danach lebt er ein einsames Leben und verleugnet alles, bis er einen Schulfreund trifft.
Das zweite war TMNT, Too Many Nose Twitches – nein, „Teenage mutant ninja turtles“. Das einzig Gute, was ich über den Film sagen kann, ist, dass er kurz ist. Natürlich bekommt man anständige Schildkröten-Action, aber der ganze Film fühlt sich an wie eine Anleitung für eine neue Filmreihe und verbringt zu viel Zeit damit. Außerdem hat er den überstrapazierten Handlungsstrang „unser Freund wurde gefangen genommen und jetzt werden wir zusammenarbeiten“.
Der nächste war nicht viel besser. Nun mag ich Shrek und in geringerem Maße auch die Fortsetzung, aber Shrek 3 war nicht meine Tasse grüner Tee. Immer noch liebevoll animiert, hätte die Story leicht die eines Disney-Films sein können – das ist schlecht für einen Film, der einst als Anti-Disney galt.
Viel, viel besser war ein japanischer Film namens Bubble Fiction. Ryoko Hirosue wird mit einer Zeitmaschine (einer Waschmaschine) vom Jahr 2007 ins Jahr 1990 zurückgeschickt, um ihre Mutter zu finden und Japan vor dem Zusammenbruch unter einem großen Schuldenberg zu retten. Es gab viele lustige Momente, z.B. als sie versuchte, ihr Handy zu benutzen oder zu Euro-Dance aus den 90ern tanzte. Ich konnte das Ende nicht sehen, weil das Flugzeug früher als geplant landete.