Münchner Weihnachtsmarkt in Sapporo
Gestern bin ich in Sapporo angekommen und damit auch das erste Mal auf Japans nördlichster Insel Hokkaido. Dezember ist die Zeit der Lichterfeste in Japan und gleich neben dem Lichterfest in Sapporo ist der Münchner Weihnachtsmarkt (ミュンヘンクリスマス市) im Odori-Park.
Mit dem glänzenden Fernsehturm im Hintergrund – der selbst wie ein Weihnachtsbaum (oder ein geschrumpfter Eiffelturm) aussieht – und Schnee ist dies der perfekte Ort für einen Weihnachtsmarkt. Im Gegensatz zu Seouls Europäischem Weihnachtsmarkt hat man in Sapporo alles richtig gemacht. Die Läden sind typisch für das, was man in Deutschland sieht, und alle sind auf irgendeine Weise dekoriert. Es wird dort viel Wert auf Details gelegt. Die faden weißen Stände auf dem Markt in Seoul waren enttäuschend.
Überraschenderweise war auch die Größe des Marktes in Ordnung. Ich habe schon kleinere Weihnachtsmärkte in Deutschland gesehen. Das ermöglicht eine gewisse Abwechslung in dem, was jeder Stand anbietet. Obwohl ich definitiv keine Lebensmittelexpertin bin, sieht das Essen authentisch aus und ich habe dort kein Chili con Carne entdeckt. Es gibt eine große Vielfalt auf dem Markt und Dutzende von Gerichten, aus denen man wählen kann. Es werden sogar Lebkuchenhäuser verkauft.
Mehrere Stände boten Weihnachtsschmuck, Sterne, Weihnachtsmänner, Kerzen und so weiter an. Schmuck ist vielleicht etwas seltsam, wenn man noch nie auf einem Weihnachtsmarkt war, aber auf deutschen Märkten ist er üblich.
Ein Stand bot verschiedene Mandelsorten an und ich denke, ich werde heute oder morgen dorthin zurückkehren. Neben dem Kuchen trank ich heiße Schokolade, die weniger heiß, aber mehr Schokolade war, im Vergleich zu der, die ich am Flughafen Incheon hatte, die weniger Kakao und dafür umso heißer war.
Moderner Weihnachtsbaum neben dem Fernsehturm.
Klar, dass Sapporos Partnerstadt München und die Expats kräftig mit anpacken. Bis auf das japanische Personal würde dieser Markt in Deutschland nicht fehl am Platz wirken. Etwas speziell war das Recyclingsystem: Auf jedes Gericht und jedes Getränk wurden 100 Yen aufgeschlagen, die man zurückbekommt, wenn man seinen Becher und sein Gericht an einen zentralen Ort bringt. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man an den Ständen in der Nähe des Eingangs etwas isst. In Deutschland zahlt man auch ein Pfand, bekommt es aber am gleichen Stand wieder zurück.
Der deutsche (Münchner) Weihnachtsmarkt ist eine jährliche Veranstaltung in Sapporo und findet bis zum 24. Dezember statt. Er ist jeden Tag bis 21 Uhr im Odori Park West 2 geöffnet.